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Interview

Ins Sichtfeld gerückt: was Augenheilkunde bewirken könnte

Die Augengesundheit trägt zur Erreichung vieler nachhaltiger Entwicklungsziele bei und kann sogar Armut reduzieren. Darüber sind sich 73 Experten aus 25 Länder einig, die im Februar 2021 den “Lancet-Commission Report on Global Eye Health” veröffentlichten. Einer von ihnen ist Dr. Babar Qureshi, Director of Inclusive Eye Health der CBM, der zu dem Thema einen klaren Standpunkt vertritt: Es muss sich einiges ändern – und zwar schnell. 

 

Die Kommission hat eine klare Forderung: Die Augenheilkunde muss in die allgemeine Gesundheitsversorgung und Entwicklungspolitik miteinbezogen werden. Denn sie ist unerlässlich für eine universelle Gesundheitsversorgung und das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (2030 UN Sustainable Development Goals - SDGs). 


Auf der Grundlage von VISION 2020 der WHO und ihrer Partner sowie dem kürzlich erschienenen “WHO World Report on Vision” zeigt die Lancet-Kommission, dass die Verbesserung der Augengesundheit unmittelbare, erhebliche Vorteile für den wirtschaftlichen sowie sozialen Wohlstand des Einzelnen und der Nationen hat. 


Die Augengesundheit hat weitreichende Auswirkungen auf viele Aspekte des Lebens, der Wirtschaft und der Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit. Ein gutes Sehvermögen trägt zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden bei, steigert die soziale Integration und nicht zuletzt die Lebensqualität. 


Und trotzdem leiden immer noch unzählige Menschen, Familien und sogar ganze Bevölkerungen unter den Folgen eines mangelnden Zugangs zu hochwertiger, bezahlbarer Augenversorgung, was langfristig zu Sehbehinderungen und Blindheit führt. Im Jahr 2020 litt weltweit etwa eine Milliarde Menschen an einer Sehschwäche, darunter etwa 43 Millionen an Blindheit. Der größte Teil der Betroffenen – rund 90 Prozent – lebt in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMICs). Augenerkrankungen können grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten, besonders häufig sind aber kleine Kinder und ältere Menschen betroffen. Auch Frauen, ländliche Bevölkerungsschichten und ethnische Minderheiten sind auffallend oft erkrankt – hier lässt sich ein Ungleichgewicht erkennen, das bekämpft werden muss. Und zwar dringend: Denn bis 2050 könnten Bevölkerungsalterung, -wachstum und die voranschreitende Urbanisierung die Zahl der erblindeten Menschen auf geschätzte 61 Millionen ansteigen lassen. Doch es gibt auch eine Zahl, die Hoffnung macht: Mehr als 90 Prozent der Sehbehinderungen sind vermeidbar oder behandelbar, meist sogar mit sehr kosteneffektiven Interventionen. 


Das Thema Augengesundheit ist wichtig, um viele der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen. Ein beeinträchtigtes Sehvermögen wirkt sich negativ auf die Lebensqualität aus, so ist auch der Zugang zu Bildung und Ausbildung eingeschränkt. Der Sehkraftverlust hat erhebliche finanzielle Auswirkungen für die betroffenen Personen, ihre Familien und ganze Gemeinden. Nach Schätzungen, die auf den neuesten Prävalenzzahlen für das Jahr 2020 basieren, beträgt der jährliche globale Produktivitätsverlust durch Sehbehinderung 410, 7 Milliarden US-Dollar – 0-3 % des Bruttoinlandsprodukts der 21 GBD-Regionen im Jahr 2018.


Sehbehinderungen schränken die Mobilität ein, beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden, erhöhen das Demenzrisiko und den Bedarf an sozialer Betreuung, steigern die Wahrscheinlichkeit von Stürzen oder Verkehrsunfällen und führen letztlich zu einer höheren Sterblichkeitsrate.


Im Gegensatz dazu erleichtert eine gute Sehkraft viele Aktivitäten des täglichen Lebens. Sie ermöglicht bessere Bildungsergebnisse und steigert die Arbeitsproduktivität, was die vorherrschende Ungleichheit verringert. Es gibt immer mehr Belege für das enorme Potenzial des Sehens, die SDGs voranzubringen: indem es zur Armutsbekämpfung beiträgt, zur Beseitigung von Hunger, zu Gesundheit und Wohlbefinden, zu angemessener Bildung, zur Gleichstellung der Geschlechter und zu menschenwürdigen Arbeitsmöglichkeiten. Augengesundheit ist eine globale öffentliche Priorität, die das Leben sowohl in armen, als auch in wohlhabenden Gemeinschaften verändert. Daher muss Augengesundheit sowohl als Entwicklungs-, als auch als Gesundheitsthema betrachtet werden, und unbedingt einen höheren Stellenwert innerhalb der globalen Entwicklungs- und Gesundheitsagenden erhalten.


Leider reichen die Arbeitskräfte im Bereich der Augenheilkunde in vielen Ländern bei weitem nicht aus, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Eine erhebliche Ausweitung der Dienstleistungskapazitäten ist dringend erforderlich, und zwar durch mehr Personal, verstärkte Ausbildung und effektive Führung.


Quelle: Bei diesem Artikel handelt es sich um eine freie Zusammenfassung von Informationen aus dem “Lancet-Commission Report on Global Eye Health” von 2021, in voller Länge abrufbar unter https://www.thelancet.com/journals/langlo/article/PIIS2214-109X(20)30488-5/fulltext

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